Fantastische Farben und leuchtendes Grün erfreuen die Vorbeigehenden und bringen Abwechslung in die asphaltgraue Margaretenstraße. Es ist (fast schon) Sommer im Margaretenhof.
Fantastische Farben und leuchtendes Grün erfreuen die Vorbeigehenden und bringen Abwechslung in die asphaltgraue Margaretenstraße. Es ist (fast schon) Sommer im Margaretenhof.
Nicht nur die Gläubiger der Hypo-Alpe-Adria, auch die Bäume der Privatallee bekamen einen Haircut verpasst. Letztere nehmen es allerdings gelassen und wachsen weiter vor sich hin.
Genau, sie putzen die Glaskolben.
Es sind zwar keine Gaslaternen mehr im Einsatz aber ein wenig Pflege brauchen auch die modernen elektrischen Lampen.
Verhungern oder verdursten muss hier wirklich niemand, auch für kleine Budgets kann man in der Umgebung gut essen und trinken und seinen täglichen Einkauf erledigen. In der Presse erschien dieser Tage ein Artikel zu einem kleinen Lokal, das in unmittelbarer Nachbarschaft zum Margaretenhof eröffnet hat:
Der Margaretenhof spielt im neuen Buch der ZDF Korrespondentin „Ein Jahr in Wien“ eine besondere Rolle. So schreibt sie beispielsweise in einem Kapitel: „Der Margaretenhof glitzerte wie ein Juwel. Ich hatte noch nie zuvor einen Ort gesehen, wo ich lieber wohnen wollte.“
Das Buch erscheint in der zweiten Februarwoche. Interessierte Leser können unter diesem Link schon vorab direkt reinschnuppern: Leseprobe
Wer hat die ältere Dame noch nicht dabei beobachtet, wie sie im Müll nach Verwertbarem sucht? Früher, so erzählte sie, betrieb sie ein Geschäft für Berufskleidung in der Margaretenstraße. Seit über zwanzig Jahren durchsucht sie nun schon im Margaretenhof die Mistkübel nach Essensresten für ein Katzenheim. Auch andere Gegenstände nimmt sie gerne mit, die sie dem Katzenheim für einen Flohmarkt spendet.
Heuer dauerte es deutlich länger als im Vorjahr aber nun ist der Frühling angekommen. Im und um den Margaretenhof blüht es und auch das neu gepflanzte Gras am Spielplatz sprießt schon zart.
Man hofft, dass es sich um ein Provisorium handelt, aber danach sieht es nicht aus. Man liest immer wieder „Fenster sind die Augen des Hauses“ und „Augen sind der Spiegel der Seele“.
Wenn dem so ist, dann hat sich die Seele des Margaretenhofs nicht zum besseren gewandelt. Man fragt sich, wie sich der Einbau dieser und weiterer hässlicher Glotzfenster mit dem Denkmalschutz vertragen? Die rechten Bilder zeigen die originalen Fenster kurz vor ihrer Entfernung, die linken Bilder die neuen Fenster.
Der Lift ist fertig und (derzeit noch) gratis benützbar. Das Innere ist modern und macht einen hochwertigen Eindruck. Die Farbgebung und die Wahl einer klassischen Kugelbeleuchtung wirken sich vorteilhaft auf die Harmonie mit der historischen Bausubstanz aus. Auch wenn es (subjektiv) bessere Lösungen gegeben hätte so wurde doch eine ansprechende Lösung gefunden.
So sieht es nach jedem Wochenende aus. Früher gab es bei der Bushaltestelle nicht einmal einen Abfalleimer. Geändert hat sich leider trotzdem nicht viel.
Die Aufzüge werden derzeit fertiggestellt. Im vorigen Artikel wurde bereits die Bauweise in Stahlbeton kritiseirt, durch die manchen Wohnungen deutlich Licht genommen wird. Doch auch bei einigen weiteren Details zeigt sich, wie unsensibel hier mit der historischen Bausubstanz umgegangen wird. Zum Beispiel beim Bodenbelag. Diese Steine passen weder in der Form noch in der Farbe noch im Material zum Haus. Man fragt sich, ob hier überhaupt Architekten am Werk waren oder eine Baufirma beauftragt wurde im nahen Baumarkt ein Sonderangebot einzukaufen.
Gerade bei einem denkmalgeschützten Objekt, wie dem Margaretenhof wäre zu erwarten, dass Um- und Zubauen in derselben Qualität erfolgen wie es die vorhandene Substanz verdienen würde.
Auch im Haus Franz-Josefs Kai 43 in Wien wurden Aufzüge unter Zuhilfenahme von öffentlichen Fördermitteln und einem engen wirtschaftlichen Korsett eingebaut.Die Architekten waren damit Preisträger beim Stadterneuerungspreis 2005. Vielleicht liegt es ja auch daran, dass die Architekten im selben Haus wohnen und dort auch ihr Büro moment-home betreiben.
Hier Bilder wie Lifttürme aussehen, deren architektonische Qualität sich z.B. in der Lichtdurchlässigkeit und formalen Leichtigkeit zeigt (Klicken Sie auf die Bilder für eine vergrößerte Wiedergabe)
Von der Hausinhabung wurden allerdings auch einige nachvollziehbare Gründe gegen Lifttürme aus Glas genannt. So würden, sobald es draußen dunkel wird, die Glaslifte durch die ständig auf und ab fahrenden sowie beleuchteten Liftkabinen eine nicht gewollte Unruhe bei den Mietern, die Ihre Schlafzimmer zu den Höfen hin situiert haben, auslösen. Auch wäre die Reinigung einfacher und damit die Betriebskosten geringer.
Holzfenster sind sowohl aus optischen (Einklang mit dem Charkter und Typus eines Gebäudes) als auch aus bauphysikalischen Gründen vorzuziehen: ein allzu luftdichtes Verschliessen der Öffnungen kann zu diversen Problemen bei der Bausubstanz, etwa Feuchtigkeit, führen. Ausserdem werden Plastikfenster nicht nur von Denkmalschützern, sondern auch aus ökologischen Gründen abgelehnt: sie können nicht repariert werden und sind so oft schon nach 20 Jahren Sondermüll. Welche Art von Fenster sowohl dem Denkmal als auch den Bedürfnissen der Bewohner und Bewohnerinnen entspricht, kann mit den Denkmalpflegern der Landeskonservatorate des BDA individuell abgesprochen werden“
Wie kann es dann sein, dass die Holzfenster im Giebel über der Stiege 4 gegen Kunststofffenster ausgetauscht wurden? Noch dazu in einer anderen Farbe (weiß statt braun) und Form (ohne Sprosse und ohne die typisch gerundeten Ecken)?
Es ist zu befürchten, dass auch die Fenster im Giebel über der Stiege 10 so verändert werden. Dabei wäre es überhaupt kein Problem, die Fenster im Originalstil aber mit Isolierglas oder als Kastenfenster auszuführen und so das ursprüngliche Aussehen zu bewahren.
Mit ein bisschen Googlen kann man z.B. dieses Exposé finden.
Schöne Fotos – schönes Weitwinkel. Nur wie ein barocker Kachelofen aussieht sollte die Maklerfirma noch lernen.
Laut Information der Hausverwaltung sollen die Arbeiten im ersten Bauteil (Stiege 2, 4 und 6) mit Ende März abgeschlossen sein. Die Wohnungen sind offenbar fertig, jetzt werden gerade die Lifte eingebaut und die Verputz- und Malerarbeiten im Stiegenhaus durchgeführt. Im zweiten Bauteil (im Haupttrakt) gehen die Arbeiten an den Dachwohnungen weiter, ebenso wie im dritten Bauteil (Stiegen 8, 10 und 12 sowie Margaretenstraße 86).
Mieter finden Informationen über das am 21. Februar mit der Hausverwaltung geführte Gespräch zum Dachbodenausbau, Bilder und einen Plan im Blog-Bereich dieser Website.
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